In diesem Beitrag werden die Regeln für die Sakinah Mīm (م) im Tajweed erklärt. Wir werden die verschiedenen Arten des Aussprechens dieser Buchstabenkombination und die spezifischen Regeln, die sich auf die sakinah Mīm beziehen, detailliert durchgehen. Diese Informationen sind nicht nur für Koran lernenden oder Studierende des Arabischen wichtig, sondern auch für alle, die sich mit den Feinheiten der arabischen Sprache auseinandersetzen möchten.
Was ist die Sakinah Mīm?
Die Sakinah Mīm ist die Mīm, die keine der drei arabischen Vokale (Fatha, Kasra, Damma) trägt. Das bedeutet, dass sie in ihrer stummen Form erscheint, oft mit einem Sukun (ْم) gekennzeichnet. Wenn wir über die Regeln für die Sakin Mīm sprechen, beziehen wir uns auf die Mīm, die sich in dieser speziellen Form befindet. Wenn jedoch eine Mīm mit einem Vokal (z.B. Fatha, Kasra oder Damma) erscheint, fällt sie nicht unter die Regeln der Sakinah Mīm.

Die drei Regeln der Sakinah Mīm
Es gibt drei Hauptregeln, die sich auf die Sakinah Mīm beziehen: das mundliche Ikhfaa (الإخفاء الشفوي), die mundliche Idgham(الإدغام الشفوي) und das mundliche Izhaar (الإظهار الشفوي). Jedes dieser Regeln hat spezifische Anwendungsfälle und Klangregeln.
1. Ikhfaa (الإخفاء الشفوي)
Linguistisch: Das Bedecken, das Verstecken.
Fachspezifisch: Die Aussprache eines Lautes mit einer Eigenschaft zwischen Izhar und Idgam, frei von Schaddah und unter Beibehaltung der Gunnah beim ersten Laut.
Diese Regel tritt auf, wenn die Sakinah Mīm auf einen (ب) folgt. In diesem Fall wird die Mīm nicht vollständig ausgesprochen, sondern „versteckt“, und es wird eine Nasalierung (غنة) hinzugefügt. Zum Beispiel in der Phrase „يعظكم به“ wird die Sakinah Mīm sanft ausgesprochen, ohne die Lippen fest zusammenzudrücken. Hierbei sollte die Nasalierung in der Mīm selbst und nicht im folgenden (ب) sein. Es ist wichtig, dass die Lippen nur leicht berührt werden, um den richtigen Klang zu erzeugen.
2. Idghaam (الإدغام الشفوي)
Linguistisch: Das Einführen.
Fachspezifisch: Die Verbindung eines Sakin Lauts mit einem mutaharrik Laut, sodass sie zu einem muschaddad Laut aus der Gatuung des zweiten Lauts werden. Dabei erhebt sich deer Artikulationspunkt nur einmal.
Diese Regel betrifft den Fall, wenn die Sakinah Mīm auf eine weitere Mīm folgt. Das wird als Idghaam bezeichnet, weil die beiden Mīm-Buchstaben miteinander verschmolzen werden, um einen langen, betonten Klang zu erzeugen, der wie ein einzelner, betonter Mīm-Buchstabe klingt. Ein Beispiel hierfür wäre „أصابهم مصيبة“. In diesem Fall wird die erste Mīm mit der zweiten Mīm verschmolzen, sodass sie als ein einzelner, betonter Klang erscheint.
3. Izhaar (الإظهار الشفوي)
Linguistisch:Deutlichkeiz, Klarheit.
Fachspezifisch: Die Aussprache eines jeden Lauts aus seinem Artikulationspunkt ohne Zusatz in der Ghunnah.
Die dritte Regel kommt zur Anwendung, wenn die Sakinah Mīm auf einen anderen Lauten folgt, der nicht (ب) oder (م) ist. In diesem Fall wird die Mīm klar und deutlich ausgesprochen, ohne Nasalierung. Ein Beispiel könnte „لعلكم تتقون“ sein. Hier folgt auf die Sakinah Mīm ein (ت), was bedeutet, dass die Mīm deutlich ausgesprochen wird, ohne dass eine Nasalierung erforderlich ist. Es ist wichtig, dass die Mīm in diesem Fall nicht verändert wird und klar artikuliert wird.
Praktische Beispiele
Um diese Regeln besser zu verstehen, betrachten wir einige praktische Beispiele:
- Beispiel: „ترميهم بحجارة“ – Hier folgt die Sakinah Mīm auf ein (ب), also gilt die Regel des Ikhfaa.
- Beispiel: „على قلوبهم“ – Hier folgt die Sakinah Mīm auf eine andere Mīm, also gilt die Regel der Idghaam.
- Beispiel: „تملك“ – In diesem Fall folgt die Sakinah Mīm auf ein L, also gilt die Regel der Izhaar.
- Beispiel: „فبشرهم“ – Hier folgt die Sakinah Mīm auf ein B, also gilt die Regel des Ikhfaa.
- Beispiel: „عليهم مدرارا“ – Hier folgt die Sakinah Mīm auf eine andere Mīm, also gilt die Regel der Idghaam.



