Die Regeln der Nun Sakinah und Tanween

Ahmad Mortadi

Die Regeln für Nun Sakinah und Tanween sind entscheidend für die korrekte Rezitation des Korans. In diesem Artikel werden wir die vier Hauptregeln erläutern: Izhār, Idghām, Iqlāb und Ikhfā. Jede Regel spielt eine wichtige Rolle beim Verständnis und der praktischen Anwendung von Tajweed.

Was sind Nun Sakinah und Tanween?

Nun Sakinah bezieht sich auf den Buchstaben „ن“ (Nun) mit einem Sukun ( ْ ), was bedeutet, dass der Buchstabe keine Harakah (َ ,ِ , ٌ ) -> {Fathah, Kasrah, Dammah} hat. Tanween (ــًــ , ـٍـ , ــٌ) hingegeneine Form der Nun Sakinah nähmlich eine zusatzliche Nun, die nicht geschrieben aber bei dessen Verbindung mit dem nachfolgenden Wort ausgesprochen wird (in manchen Fällen) und beim Stoppen nicht.

Regel 1: Izhar (الإظهار)

Linguistisch: Deutlichkeit, Klarheit.

Fachspezifisch: Die Aussprache eines jeden Lauts aus seinem Artikulationspunkt ohne Zusatz in der Gunnah.

Es bedeutet, dass Nun Sakinah oder Tanween deutlich ausgesprochen wird, wenn sie vor einem der Buchstaben des Rachens steht: همزة (Hamzah), هاء (Hā), عين (ʿAyn), حاء (Ḥā), غين (Ghayn) und خاء (Khā). Diese Regel sorgt dafür, dass der Klang klar und deutlich ist.

  • Beispiele:
    • (عذاباً أليما) - Tanween mit Fatha gefolgt von Hamzah (ء).
    • (سلامٌُ هِي) - Nun Sakinah gefolgt von Haa (ه).

Regel 2: Idghām (الإدغام)

Linguistisch: Das Einführen.

Fachspezifisch: Die Verbindung eines Sakin Lauts mit einem Mutaharrik Laut, sodass die zu einem muschaddad Laut aus der Gattung des zweiten Lauts werden. Dabei erhebt sich der Artikulationspunkt einmal.

Es bedeutet, dass Nun Sakinah oder Tanween in einen der sechs Buchstaben eingeführt wird: ياء (Yā), راء (Rā), ميم (Mīm), لام (Lām), واو (Wāw), und نون (Nūn). Es gibt zwei Arten von Idghām: mit Gunnah (nasalisiert) und ohne Gunnah. Hinweis: (ل) und (ر) werden ohne Gunnah ausgesprochen.

  • Beispiele:

Regel 3: Iqlāb (الإقلاب)

Linguistisch eine Sache auf die andere Seite umwenden.

Fachspezifisch: Die Umwandlung des Sakinah Nun oder Tanwin beim (ب) in ein verborgenes م mit Gunnah. Dies geschieht, um die Aussprache zu erleichtern.

  • Beispiele:
    • (لينبذَن) --> (ليمبذن) - Nun Sakinah gefolgt von باء.
    • (من بعد) --> (ممبعد) - Tanween gefolgt von باء.

Regel 4: Ikhfā (الاخفاء)

Linguistisch: das Bedecken, das Verdecken.

Fachspezifisch: Die Aussprache eines Lauts mit einer Eigenschaft zwischen Izhar und Idghaam, frei von Schaddah und unter Beibehaltung der Gunnah beim ersten Laut.

Nun Sakinah und Tanween werden vor 15 Buchstaben verborgen: صاد (Ṣād), ذال (Dhāl), ثاء (Thā), كاف (Kāf), جيم (Jīm), شين (Shīn), قاف (Qāf), سين (Sīn), دال (Dāl), زاي (Zāy), فاء (Fā), تاء (Tā), ضاد (Ḍād), und ظاء (Ẓā).

  • Beispiele:
    • (يَنصرون) - Nun Sakinah gefolgt von Saad (ص).
    • (من دونِ) - Nun Sakinah gefolgt von Daal (د)
    • (ناراً ذات) - Tanween gefolgt von Thaal (ذ).

Weitere Beispiele für Izhar im Bild: